Lobte die Marktnähe und die Vielfalt der Produktion – Dr. Wadephul im Gespräch mit Küchenchef Rüdiger Schröder
„Informationswochen der Inklusionsunternehmen“ – Auf Einladung Doris Büttners, Geschäftsführerin der Brücke und Mitglied des Stiftungsrates der Landesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen S-H (bag if), besuchten Büdelsdorfs Bürgervorsteherin Maike Wilken und Dr. Johann Wadephul, CDU-Fraktionsvize und Landesgruppenchef im Bundestag, das Tochterunternehmen der Brücke Start in Büdelsdorf.
Anlass des Besuches sind die derzeitigen „Informationswochen der Inklusionsunternehmen“, die wie in den Vorjahren von zahlreichen Bundestags- und Landtagsabgeordneten sowie Vertreter*innen der Kommunen, Kammern und Unternehmensverbänden genutzt werden, um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, was eine Inklusionsfirma ausmacht.
Die Firma Start ist das älteste Inklusionsunternehmen Schleswig-Holsteins. In der Großküche des Unternehmens, die neun Kolleg*innen mit Behinderung beschäftigt, werden täglich über 1.400 Essen zubereitet. Zu den Kund*innen des Tochterunternehmens der Brücke gehören Betriebskantinen, Pflegeheime, Schulen und Kindertagesstätten. Der Betrieb zahlt nach Tarif, die Arbeitsverhältnisse unterliegen den Bedingungen des Ersten Arbeitsmarktes und die Produktionsabläufe sind hochprofessionell. Die große Besonderheit stellt das integrative Leitmotiv dar. Die Arbeitsplätze sind nach den unterschiedlichen Behinderungen gestaltet.
Dr. Wadephul lobte den Qualitätsanspruch des Großküchenbetriebs: „Beeindruckend, was hier täglich geleistet wird!“. Angesichts der strikten Zeitvorgaben, die die tägliche Herstellung von Mahlzeiten für öffentliche Einrichtungen vorgeben, erkannte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion die „Marktnähe der Produktion, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die volle und vielfältige Bandbreite der Arbeitswelt bieten“ (siehe auch: https://www.facebook.com/johann.wadephul)
„Hierbei darf nicht vergessen werden, dass viele Inklusionsbetriebe 2020 und 2021 ebenfalls von der Corona-Krise und Kurzarbeit betroffen waren“, so Doris Büttner; erschwerend käme noch hinzu, dass in Schleswig-Holstein der Minderleistungsausgleich abgesengt wurde und es aktuell keine Förderung für Neugründungen von Inklusionsfirmen gibt. Eine Entwicklung, die die Chancen für Menschen mit Behinderungen nicht erleichtert und ein wichtiger Punkt, den Dr. Wadephul gerne mit nach Berlin nehmen wollte.
Angeregter Austausch in der Büdelsdorfer Großküche (v.l.) Leiter des Fachbreichs Arbeit und Teilhabe Jürgen Klee, Bürgervorsteherin Maike Wilken, Dr. Johann Wadephul, Brücke-Geschäftsführerin Doris Büttner, Küchenchef Rüdiger Schröder.
Beim anschließenden Rundgang durch das Reesenwerk, ein Gebäude der Brücke, in dem neben der Großküche und einer Kantine weitere Räume zur Nutzung für Arbeit und Beschäftigung in unterschiedlichen Gewerken untergebracht sind, appellierte Büdelsdorfs Bürgervorsteherin Maike Wilken für ein „neues Denken“ bei der Frage nach der beruflichen Integration von Menschen mit Behinderung. „Die Produkte der Gewerke hier aus der Dessert-Manufaktur, dem Data-Center, der Wäscherei oder der Tischlerei sind in ihrer Qualität erstklassig. Vielfalt und Flexibilität schaffen neue und wertschätzende Möglichkeiten für die Beschäftigten.“