Kampagne „Männlichkeit entscheidest Du“.
Am 21. Mai startet die vom Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein e.V. (LFSH) und dem Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung initiierte Plakatkampagne „Männlichkeit entscheidest Du“. Auf Großflächen im Rendsburger Stadtgebiet werden mit den Portraits zweier Personen („Gazi“ und „Jens“) zwei Personen vorgestellt, die auf veraltete Rollenbilder aufmerksam machen und die der Abwertung, dem Sexismus und körperlicher Gewalt gegen Frauen entgegentreten.
Zum Foto: Einig in der Ablehnung männlicher Gewalt (v.l.:) Silvia Kempe-Waedt (Gleichstellungsbeauftragte des Kreis) , Andrea Gonschior (Brücke, Frauenhaus Rendsburg), Mareike van Elsacker (!Via Frauenberatung), Gazi Sikican, Bürgermeisterin Janet Sönnichsen und Iris Petersen (Ströer Deutsche Städte Medien GmbH).
Träger der Aktion sind neben der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Rendsburg-Eckernförde und der Stadt Rendsburg das Frauenhaus Rendsburg (Brücke), die Frauenberatungsstelle !Via Rendsburg-Eckernförde und das Koordinations- und Interventionsnetzwerk gegen häusliche Gewalt in SH (KIK). Als Kooperationspartner unterstützt die Ströer Deutsche Städte Medien GmbH mit der Zurverfügungstellung von Großflächen im öffentlichen Raum, um dem Projekt eine größtmögliche Aufmerksamkeit zu verleihen.
Die Kampagne will „veraltete Männlichkeitsbilder über Bord werfen und selbstbewusst mit positiver Männlichkeit umgehen“, so Andrea Gonschior Leiterin, des Rendsburger Frauenhauses. In Zeiten der Pandemie sei diese Reflektion wichtiger denn je. „Es gibt noch zu viele Männlichkeitsbilder, die der Gleichstellung von Frau und Mann entgegenstehen und zu Gewalt an Frauen beitragen. Es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt an Frauen! Zu viele Männer verteidigen jedoch ihre Macht- und Gewaltausübungen“, so Andrea Gonschior. Gerade in Zeiten der Pandemie „ist es wichtiger denn je, über patriarchale Rollenmuster nachzudenken und sich von diesen zu verabschieden, dann ist auch für die Frauen sehr viel gewonnen“, ergänzt Mareike van Elsacker von der Frauenberatung !Via Rendsburg-Eckernförde.
Der auf den Plakaten portraitierte Gazi plädiert dafür, dass Männer Verantwortung für ihr eigenes Verhalten übernehmen sollten, anstatt sich über das Verhalten der Partnerin zu definieren: „Was sie tut, ist keine Schande. Gewalt gegen sie schon.“ Sensibilisiert für das Kampagnenthema ist Gazi auch durch die Gewalt, die er als Kind in der eigenen Familie (mit)erlebt hat.
Jens schließt sich an: „Genau, jeder von uns kennt diese Sprüche über Frauen aus dem eigenen Umfeld, sei es in den Sportumkleiden oder auch in den Sozialen Medien. Wichtig ist mir, dass Männer reflektieren, welche Rolle sie sich selbst und Frauen damit zuschreiben. Gewalt ist nur das Ergebnis einer Kultur, die wir jetzt hinter uns lassen müssen.“